Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Weiterndorf
Verzeichnis
Der zur allgemeinen Pflichtfeuerwehr eingeweihten Personen in der Gemeinde Weiterndorf.
Kommandant Bürgermeister Emmert
Stellvertreter Beigeordneter Wening
I.Spritzenmannschaft:
1.Peter Sohaller, Dienstknecht dahier als Führer
2.Thomas Grohsberger, Bauernsohn dahier
3.Georg Gruber, Dienstknecht dahier
4.Michael Schroll, Dienstknecht dahier
5.Georg Hofmann, Dienstknecht dahier
6.Adam Hofmann, Dienstknecht dahier
II.Rettungsmannschaft
1.Michael Roth, Zimmermann dahier als Führer
2.Johann Ammon Oekonom dahier
3.Michael Berngruber, Schmied dahier
4.Georg Engelhardt, Wirth dahier
5.Georg winkler, Bauernsohn dahier
III.Wasserzubringer
1.Michael Endres, Oekonom dahier als Führer
2.Simon Stadelmann, Bauernsohn dahier
3.Georg Brechtelsbauer, Gemeindehirt dahier
4.Johann Sauer, Dienstknecht dahier
5.Michael Roth, Gütlerssohn dahier
6.Johann Roth, Gütlerssohn dahier
7.Tobias Kanzler, ? dahier
8.Georg Stephan, Gütlerssohn dahier
9.Konrad Baer, Oekonom dahier
10.Andreas Scherzer, Oekonom Butzenhof
11.Christoph Pantasoh, Schäfer dahier
12.Michael Bierlein, Müller dahier
13.Johann Hofmann, Oekonom dahier
14.Lorenz Murrer, Schneider dahier
15.Johann Roth, Gütlerssohn dahier
16.Heinrich Zehnder, Bauernsohn dahier
17.Johann Roth, Dienstknecht dahier
IV.Wachmannschaft
1.Kaspar Winkler, Oekonom dahier
2.Christoph Zehnder, Oekonom dahier
3.Andreas Großberger, Oekonom dahier
Feuerreiter nach Heilsbronn:
Johann Sitzmann, Dienstknecht des Michael Endres dahier
Eingeteilt
Weiterndorf, den 1. April 1878
Die Gemeindeverwaltung
Emmert Bürgermeister
Laut einem Zeitungsbericht aus der Fränkischen Zeitung vom 30.12.1895 waren am 27. Dezember 1895 der Regierungsrat von Tautphöns und der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Heilsbronn Herr M. Schröppel in Weiterndorf um die Feuerlöschverhältnisse zu Inspizieren. Danach wurde bei einer in das Gasthaus Engelhardt einberufenen Versammlung durch Herrn von Tautphöns die Vorteile der Gründung einen Freiwilligen Feuerwehr dargelegt und noch am selben Abend die Gründung beschlossen.
Die 26 Männer aus Weiterndorf bestellten sich Herrn Michael Endres als Kommandanten und Mühlenbesitzer und Bürgermeister Bierlein als Vorstand, welcher aber schon nach wenigen Tagen durch Herrn Georg Engelhardt abgelöst wurde. Letzter Anstoß eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen dürfte auch ein Großfeuer in Weiterndorf im Jahre 1895 gewesen sein, das den großen Teil zweier Anwesen einäscherte. Dies dürfte auch der Grund gewesen sein, dass sich auf Anhieb gleich 26 Gründungsmitglieder einfanden, was bei einer so kleinen Gemeinde (es waren damals ca. 120 Einwohner), doch ziemlich beachtenswert war. Die anfängliche Ausrüstung wurde damals vom Vorstand und Gastwirt Georg Engelhardt vor finanziert, da dies die Mittel der doch ertragsschwachen Gemeinde nicht hergaben.
Folgender Beschluss wurde dazu in den Akten der Gemeinde gefunden:
Beschluss
der
Gesammtgemeinde Weiterndorf
Weiterndorf, den 22. März 1898
Die Bezahlung der Ausrüstungskosten für die hiesige freiwillige Feuerwehr.
Die unteren Heutigen berufene Gemeindeversammlung beschloss Einstimmig, dass die Kosten für Anschaffung der Ausrüstungsgegenstände der hiesigen freiwilligen Feuerwehr im Betrage zu 297 Mark und 90 Pfg, welche der Oekonom Georg Engelhardt einstweilen vorschußweise bezahlt hat, von der hiesigen Gemeindekasse zur Zahlung übernommen werden.
w. g. u. u.
Wening
Engelhardt
Güttler
Scherzer
Endres
Roth
Stephan
Endres
Engelhardt
Roth
Bereits um 1905, also wenige Jahre nach der Gründung, mussten die Kameraden zum ersten Mal zeigen, wie sie im Ernstfall mit einem Großfeuer fertig werden. Denn die eben erwähnten Gebäude wurden wiederum durch Blitzschlag ein Opfer der Flammen. Trotz der Bescheidenen technischen Mittel, welche aus einer Druckspritze und einer Saug- und Druckspritze, die 1897 angeschafft wurde, bestanden, konnte verhindert werden, dass sich das Feuer auf die unmittelbaren Nachbargebäude ausdehnte. Heute noch sind die damals zum Einsatz gekommenen Löschgeräte als Erinnerungsstücke erhalten.
Kurz vor Kriegsende, am 17. April 1945, musste unsere Wehr wieder ein Großfeuer bekämpfen. Denn es wurden, durch Kriegseinwirkung, abermals die vorhin genannten Anwesen eingeäschert. Die Wehr musste immer noch mit den gleichen Geräten anrücken, wie zur Jahrhundertwende. Diesmal aber noch unter erschwerten Umständen. Die meisten Männer befanden sich ja noch im Krieg oder in Gefangenschaft, waren gefallen oder vermisst. So mussten die Pumpen mit Frauen besetzt werden. Als besonders erschwerend kam hinzu, dass der Ort während der Löscharbeiten noch unter Beschuss der Alliierten lag.
Im Jahr 1946 wurde die erste Motorspritze als Tragkraftspritze (Einheitsspritze) angeschafft. Diese Pumpe, dazu Halterungen für die Saugschläuche und Haspeln, sowie einen Aufbewahrungskasten für die Strahlrohre und das übrige Zubehör, wurde 1958 auf das Fahrgestell eines Opel P4 montierten, so dass die Wehr sehr frühzeitig im Besitz eines Tragkraftspritzenanhängers war. Dieses Fahrzeug ist heute noch im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Weiterndorf.
Nach dem frühzeitigen Tod des Vorstandes Herrn Hans Roth, im Jahre 1948, übernahm Herr Johann Wening die Vorstandschaft. Im Herbst 1953 wurde das alte Gerätehaus wegen Baufälligkeit abgerissen und durch ein neues, größeres Gebäude ersetzt. Zu dessen Einweihung waren damals Herr Landrat Dr. Neff, sowie der damalige Kreisbrandinspektor Deuerlein erschienen.
Nach 32-jähriger Dienstzeit von Herrn Hans Moser, übernahm im Jahre 1956 Herr Hans Roth das Amt des Kommandanten.
Bereits drei Jahre später, also 1959, es war am Himmelfahrtstag, musste er sich bereits bei einem Großbrand im Ort bewähren. Bei diesem Brand brannten die gesamten Wirtschaftsgebäude des so genannten „Rothenhofes“ ab. In diesen Schadensfall waren auch ein Teil der Wirtschaftsgebäude des angrenzenden Anwesens Wening verwickelt.
Hierzu findet sich in unserem Protokollbuch folgender Eintrag :
„Am Himmelfahrtstag 1959, um 18.00 Uhr, wurde im Rothenhof (Emmert) Feuer gelegt, welches sich zu einem Großbrand ausdehnte. Es waren bei der Bekämpfung folgende Wehren beteiligt: Weiterndorf, Weißenbronn, Heilsbronn, Müncherlbach, Gottmannsdorf, Windsbach, U.S. Feuerwehr Katterbach, Ansbach, Nürnberg und Fürth. Die Brandbekämpfung erfolgte mit zwei B- und zwölf C-Rohren. Um 7.00 Uhr früh konnten die letzten Wehren abrücken. Bei Aufräumungsarbeiten waren Weißenbronn, Ketteldorf, Bonnhof, Gottmannsdorf, Müncherlbach, Seitendorf und Göddeldorf sehr hilfreich beteiligt. An die Berufsfeuerwehr Fürth mussten 450, – DM Entschädigung bezahlt werden.“
Im Jahr darauf, also 1960, wurde eine neue Tragkraftspritze mit Anhänger TSA/8 gekauft. Der Auslöser hierzu dürfte wohl der eben erwähnte Großbrand gewesen sein. Mit diesem neuen Gerät wurde natürlich auch der Ehrgeiz der Feuerwehrkameraden unserer Wehr angestachelt, und man begann im folgenden Jahr, 1961, mit den Leistungsprüfungen. Zwei Gruppen legten die Prüfung in Bronze ab.
An eine Alarmierung im heutigen Sinn, mit Funkauslösung und dergleichen, war zur damaligen Zeit nicht zu denken. Dies war immer noch Aufgabe des Hornisten. Um diese zu optimieren wurde Ende der 60er Jahre eine Dreschmaschinensirene auf dem Gerätehaus installiert.
1969 stellte Vorstand Wening aus Altersgründen sein Amt zur Verfügung. Als sein Nachfolger wurde Herr Fritz Emmert gewählt.
Am 11. Juli 1971 wurde das 75-jährige Gründungsjubiläum gefeiert. Es wurde in begrenztem Rahmen, unter Einbeziehung der angrenzenden Ortsfeuerwehren, sowie des Fanfaren- und Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Heilsbronn ausgerichtet.
Zu den Gratulanten zählten, Landrat Rosenhauer, Kreisbrandinspektor Hufnagel, Direktor Arold von der Vereinigten Sparkasse Heilsbronn – Windsbach – Neuendettelsau und der 2. Bürgermeister Schmidt. Die Feier begann mit einem Gottesdienst, den Pfarrer Prof. Ebert ausrichtete.
Bei der freiwilligen Eingemeindung unserer, bis 1971 selbständigen, Gemeinde Weiterndorf in die Stadt Heilsbronn war im Eingemeindungsvertrag auch die Übernahme unserer Wehr in die Feuerwehr der Stadt Heilsbronn vereinbart worden. Zu dieser Zeit war ja ein allgemeiner Trend, welcher eine Übernahme der Ortswehren in so genannte Stützpunktwehren vorsah, festzustellen. Es hat damals große Anstrengungen gekostet, diesen Passus im Eingemeindungsvertrag rückgängig zu machen und die Selbstständigkeit der Wehr zu erhalten. Große Unterstützung bei den damaligen Bemühungen erhielt die Wehr vom damaligen Kreisbrandinspektor Hufnagel.
Anfang der 70er Jahre wurde ab und zu der Gedanke über die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges laut. Dieser Gedanke musste aber wegen der finanziellen Hürde immer wieder verworfen werden.1974 war es dann soweit. Nach einem Besuch des Kameraden und Jagdpächters Herrn Georg Hofmann beim Kommandanten H. Roth konnte die finanzielle Hürde genommen und am 20. April 1974 das Tragkraftspritzenfahrzeug in Dienst gestellt werden. Unter den Gästen, die bei der Übernahme anwesend waren, konnte Herr Landrat Ehnes begrüßt werden.
Da die Räumlichkeiten des Gerätehauses für das neue TSF/8 nicht ausreichten, erstellte die Wehr – ausschließlich in Eigenleistung – 1975 ein Gerätehaus in Form einer größeren Garage.
Die nun vorhandene, sehr gute technische Ausrüstung der Wehr, erfordert von den einzelnen Kameraden einen guten Ausbildungsstand, damit diese im Ernstfall auch sinnvoll eingesetzt werden kann. Um dies zu gewährleisten wurden und werden ständig Leistungsprüfungen abgehalten. Wir können mit Stolz in unserer Chronik festhalten, dass im Jahre 1979 eine Löschgruppe unserer Wehr die erste geschlossene Löschgruppe im Kreis Ansbach war, welche die Leistungsprüfung der Stufe 3/V ablegte.
Am 18. September 1978 musste die Wehr Weiterndorf wiederum zur Bekämpfung eines Brandes im Ortsbereich ausrücken. Abermals stand die Stallscheune eines der vorhin erwähnten Anwesen in Flammen.
Im Protokollbuch findet sich folgender Eintrag :
„Am 18.09.78 brach im Anwesen der Fam. Endres in Weiterndorf ein Brand aus: Gegen 21.45 Uhr stand die erst vor wenigen Jahren erbaute Stallscheune in hellen Flammen. Nur dem beherzten Eingreifen der Wehren war es zu verdanken, dass das Feuer auf das oben genannte Projekt beschränkt blieb. Durch die sehr enge Bauweise, gerade in diesem Teil unseres Ortes, wurden natürlich die Löscharbeiten sehr erschwert. Folgende Wehren waren beteiligt: Weiterndorf, Müncherlbach, Heilsbronn und Bürglein. Ferner waren noch der Schlauchzug des „ZBV“ aus Schlauersbach da, brauchte aber nicht mehr eingesetzt werden.“
Es wird wohl kaum eine Ortschaft unserer Größe geben, bei der während des 90-jährigen Bestehens ihrer Wehr fünf Großbrände zu bekämpfen waren, bei welchen immer die gleichen Anwesenseigner betroffen waren.
Im Frühjahr 1980 wurde in der Ortsmitte auf dem Dachfirst des Anwesens Roth, jetzt Neumeier eine zeitgemäße Sirene installiert, so dass der Eigenbau auf dem alten Feuerwehrhaus ausgedient hatte.
Seit dem Anschluss unseres Ortes an das Wasserleitungsnetz der Stadt Heilsbronn können wir hier in Weiterndorf feuerlöschtechnisch von einer sehr guten Wasserversorgung profitieren. Wir haben an den Hydranten einen Druck von ca. 8 bar. Diesen Umstand machten wir uns 1981 mit dem Bau eines „Hydrantenwagens“ zunutzen. Den Wagen und den Aufbau finanzierten wir mit einer Spende unseres Mitgliedes Herrn Georg Hofmann und aus Eigenmitteln. Die Ausrüstung nahmen wir aus den Beständen unserer Wehr.
1983 trat Kommandant Hans Roth nach 26-jähriger Tätigkeit in den feuerwehrdienstlichen Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde Herr Gerhard Roth gewählt.
Ebenfalls nicht unerwähnt soll in unserer Chronik unser ehemaliger Kassier Herr Heinz Zick sein, welcher sich 1984, nach 32-jähriger Kassierstätigkeit, nicht mehr zur Neuwahl stellte. Das 90-jährige Gründungsfest richteten wir wiederum in begrenztem Rahmen aus. Es wurde durch einen Gottesdienst, den Pfarrer Geißendörfer ausrichtete, eingeleitet.
Als Ehrengäste konnten der stellvertr. Landrat Herr Dr. Schreiber, Herr Bürgermeister Träger, Kreisbrandinspektor Wolf, die Herren Kreisbrandmeister Güttler und Blümlein, sowie Herrn Sandner, Direktor der Vereinigten Sparkasse Heilsbronn, begrüßt werden. Die musikalische Umrahmung besorgte der Posaunenchor Heilsbronn/Weiterndorf und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Heilsbronn.
1986 wurde die bisherige Feuerwehrgarage von den Aufsichtsbehörden als nicht mehr tragbar befunden. So wurde nach eingehender Planung im darauf folgenden Jahr die Garage abgerissen, und mit dem Neubau des jetzigen Feuerwehrhauses begonnen. Alle anfallenden Arbeiten hierzu wurden, soweit möglich, in Eigenleistung verrichtet. So wurden von der Wehr knapp 2.400 ehrenamtliche Arbeitsstunden und 5.000,- DM als Eigenleistung erbracht. Am 10. September 1988 wurde das schmucke Gebäude, dessen First eine Wetterfahne (gestiftet von unserem Mitglied Georg Hofmann) ziert, mit einem Festakt seiner Bestimmung übergeben. Neben den zahlreich erschienenen Ortsbürgern konnten folgende Ehrengäste begrüßt werden:
Herr Staatssekretär Maurer, Herr Landtagsabgeordneter Sommerkorn, stellv. Landrat Herr Dr. Schreiber, 1 . Bürgermeister Herr Träger, mit dem größten Teil seiner Stadträte sowie die Feuerwehrführungskräfte mit Kreisbrandrat Hähnlein, Kreisbrandinspektor Sichert und Kreisbrandmeister Güttler.
Schon 5 Jahre vor unserem 100-Jährigem Fest nahm der Festausschuß seine Tätigkeit auf. Dieses Fest wurde in einem großen Rahmen gefeiert mit Fahnenweihe, einem Festzelt mit dreitägigem Programm und einem großen Festzug durch das Dorf.
Zu dieser Zeit veränderte sich unser Dorf wesentlich, da mit den neuen Siedlungen „Am Zenterling“ und „Witramstraße“ eine erhebliche Vergößerung der Bevölkerung stattfand.
Im Sommer 1997 wurde unsere Jugendfeuerwehr gegründet welche von Dieter Berngruber und Johannes Förthner betreut wurde. Mit 10 Mitgliedern konnte schon nach kurzer Zeit das erste Leistungsabzeichen abgelegt werden. Im folgenden Jahr wurde das Bayerische Jugendleistungsabzeichen abgelegt was durch viel Einsatz der Mitglieder und Betreuer möglich war.
1998 wurde einer neue Pumpe angeschafft da die bisherige immer Anfälliger für Störungen wurde.
Schon Lange war der Wunsch bei den Kameraden nach einem Schulungsraum für die Feuerwehr vorhanden. Auf der Jahreshauptversammlung 2001 wurde der Beschluss gefasst diesen in Zusammenarbeit mit der Stadt Heilsbronn zu errichten. Am 30.08.2002 konnte der Schulugsraum nach vielen freiwillige Arbeitsstunden eröffnet werden und dient seither der Feuerwehr und auch der Bevölkerung als Treffpunkt und Versammlungsraum.
Wird noch Fortgesetzt